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Die U19 der Jets schliesst sich mit den Luzern Lions zusammen.

Aktualisiert: 24. Sept. 2024

Aufgrund fehlender Teams in der 9man SAF Challenge League (Bienna Jets und Luzern Lions) sind die beiden Organisationen seit Januar auf der Suche nach Teams im nahen Ausland. «Die Bemühungen, andere Vereine zu finden, die bereit sind, lose Freundschaftsspiele im 9man Format auszutragen, schienen fast aussichtslos», erzählt Harald Stadler, Sportchef der Bienna Jets, der dieses Vorhaben vorantrieb. «Ziel war es, eine Mini-Liga in der Schweiz zu etablieren, notfalls auch im Turniermodus, damit beide Teams auf 6 Spieltage kommen. Leider wurde schnell klar, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit sein würde. Jeder Verband und jeder Verein hat seine eigene Agenda, die solche Anfragen fast gänzlich ausschliesst».

Die Idee kam nach einem Trainingsspiel.

Erst ein erstes 9man Trainingsspiel der Bienna Jets in Luzern eröffnete einen neuen Blickwinkel auf die Option, ein Team Lions / Jets auf die Beine zu stellen und damit an der 11man Meisterschaft des SAFV teilzunehmen. Leider kam dieser vermeintliche Game-Changer zu spät auf den Tisch, da die U19 Elite Liga zu diesem Zeitpunkt bereits organisiert und geplant war. «Ich habe unserem Trainerstab und vor allem der Mannschaft versprochen, dass wir Football spielen und eine Lösung finden werden», lässt sich Stadler zitieren. Die Lösung bedeutet nun durchschnittlich vierstündige Auswärtsfahrten nach Baden-Württemberg zu den Fellbach Warriors, den Badener Greifs und den Mannheim Bandits. Die Auswärtsfahrten könnten auch Lausanne, Langenthal und Schaffhausen heissen, hätte man 2022 nicht das bis dahin bestehende Reglement für die NLB-Teams geändert. Denn damals wurde an der Delegiertenversammlung in Bern beschlossen, dass die neue NLB-Teams mehr Zeit für den Aufbau eines U16/19 Tackle-Teams erhalten.


Helfende Hand aus Süddeutschland

Mit der Gewissheit, nicht am Ligabetrieb der Elite in der Schweiz teilnehmen zu können, begann die erneute Suche im Ausland, nun als 11man Team Spiele zu organisieren. Die endgültige Hilfe bot sich letztlich durch den Footballverband Baden-Württemberg an. Der Jugendleiter Jürgen Doh konnte schnell Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, die von Luzern/Biel dankend angenommen wurden. Das Ergebnis ist, dass die 4 Mannschaften nun zwischen Mai und Juli insgesamt 6 Spiele bestreiten können und somit den Jungs bis 19 Jahre eine wohl einmalige Chance geboten wird, Spiele im Ausland zu bestreiten.

Die endgültige Organisation und Initiierung erfolgten dann im Rahmen eines Treffens mit den betroffenen Mannschaften. Dank der Flexibilität der beiden Verbände stehen nun zwei Spiele in Luzern, ein Spiel in Biel und drei Spiele in BaWü auf dem Programm. Dass es für das Coaching eine hohe technische Hürde zu überwinden gilt, damit das Team in der kurzen Zeit als Einheit zusammenwachsen kann, steht im Raum. Stadler dazu: «Diesen Elefanten kriegen wir nicht aus dem Raum und er wird auch bei manchen Externen zu Kopfschütteln führen. Aber wir haben gezeigt, wenn man hartnäckig bleibt und zu seinen Versprechen steht, kann man solche Punkte positiv angehen und die beste Lösung anstreben». Ein erster Schritt ist ein gemeinsames Camp am 05. Mai in Biel.


Die Reisekosten sind auch ein Thema, aber wir sollten nicht nur über Jugendförderung reden, wenn es gerade ins aktuelle Konzept passt oder bei der Sponsorensuche platziert wird, sondern dann auch in den sauren Apfel beissen, wenn die einzige Lösung mehr Geld kostet als geplant und diesen Punkt haben beide Vereine schnell erkannt, so Stadler, der sich gleichzeitig bei Michèle Zürcher, Vorstandsmitglied der Luzern Lions, für die Unterstützung dieses Projektes bedankt. Übrigens investieren auch die Teams aus Deutschland mehr in ihre Auswärtsfahrten in die Schweiz, was die beiden Teams in der Schweiz zu schätzen wissen.

Juniorenregelung muss geändert werden

In einer persönlichen Note weist Stadler auch auf den Fehlentscheid hin, die NLB-Teams ohne U16 oder 19 Tackle Teams spielen zu lassen. Die Delegierten der einzelnen Vereine hatten wohl nur ihre eigenen Anstrengungen und Probleme vor Augen und nicht das grosse Ganze: „Ich bin mir bewusst, dass es schwierig ist, ein Team aus dem Nichts aufzubauen. Es bedarf einer Anfangsinvestition und eine Jugendorganisation bindet personelle Ressourcen für die Betreuung, aber das ist Teil einer Wachstumsstrategie für einen Verein. Ich bin der festen Überzeugung, dass kein Team aus dem Nichts in eine höhere Liga aufsteigen kann, ohne diese strukturellen Fragen geklärt zu haben.


Anpacken und loslegen

Jetzt ist nicht die Zeit für Sportpolitik, jetzt ist die Zeit für Gestaltung. Das ist die schönste Arbeit in einem Prozess, der sich täglich weiterentwickelt und am Ende vielleicht Türen über die Verbandsgrenzen hinaus öffnet, um andere, neue Möglichkeiten anzugehen.



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