Aufgrund von Verletzungen und Abwesenheiten reiste die NLB-Truppe mit einem Rumpfteam nach Luzern, wo aufgrund der verpassten Playoff-Qualifikation das vorzeitige Saisonfinale für unser Team stattfand. Es galt, die Ehre zu retten und der Football-Schweiz noch einmal zu zeigen, zu welcher spielerischen Qualität man imstande ist.
Die schlechten Wetterverhältnisse in den Tagen und Stunden, ja sogar Minuten vor dem Anpfiff hatten keinen grossen Einfluss auf das Spiel. Der Rasen des Leichtathletikstadion Hubelmatt befand sich auch nach tagelanger intensiver Bewässerung durch die Natur in einem sehr guten Zustand. Kurz nach dem Kickoff zeigte sich sogar die Sonne und die zuvor tief hängenden Wolken hatten sich verzogen.
Den ersten Ballbesitz hatten die Jets, mussten ihn aber nach 3 Versuchen per Punt an die Lions abgeben. Der Punt aus der eigenen Hälfte gelang Kicker Adrian Saliu perfekt und der Ball kam erst an der 3 Yard Linie kurz vor der Endzone der Lions zum Liegen. Die Defense der Jets setzte die Lions mächtig unter Druck, doch diese konnten sich mit einem 45-Yard-Pass aus der misslichen Lage befreien. Danach kamen die Luzerner bis an die 20 Yard Linie der Jets, mussten sich dann aber mit einem Fied Goal und „nur“ 3 Punkten begnügen.
Im anschliessenden Drive der Bieler kam die Offense langsam in Schwung. Vor allem Runningback Ryan Borgeraud zeigte sich von seiner besten Seite. Immer wieder konnte der schnelle Athlet der Bieler die Luzerner Linien durchbrechen und Raumgewinne erzielen. Bei einem erneuten Punt-Versuch der Bieler kam es jedoch zu einem schlechten Snap, so dass Punter Adrian Saliu den Ball mit einem Fake-Spielzug zu einem neuen 1st Down laufen konnte. In der Hälfte der Luzerner gelang dem Runningback erneut ein sehenswerter Lauf über 15 Yards, der aber wegen eines Fouls der Bieler Mannschaft zurückgepfiffen wurde. Unter Druck und wegen mangelnder Präzision mussten die Bieler Fans mit ansehen, wie der Passversuch von QB John Ritter in den Händen eines Luzerners landete und der Ballbesitz erneut wechselte. Wieder kamen die Luzerner mit ihren Versuchen bis kurz vor die Endzone der Jets. Doch diesmal blieb der Fieldgoal-Versuch erfolglos.
Keine der beiden Mannschaften konnte in der ersten Halbzeit weitere Punkte auf das Scoreboard schreiben und als Strong Safety Sam Friedli vor der eigenen Endzone einen Passversuch abfangen konnte, war nach dem anschliessenden Angriffsspielzug der Jets bereits Halbzeit. So gingen die Luzerner mit einer knappen 3:0-Führung in die Pause.
Auch wenn sich die Jets Defense tapfer wehrte, es waren die Luzerner, die gestärkt aus der Kabine kamen und gleich mit ihrem ersten Drive in der zweiten Halbzeit erfolgreich waren. Mit einem abschliessenden kurzen Lauf über 5 Yards brachten sie den Ball in die Endzone der Jets und konnten mit dem anschliessenden Point after Touchdown (PAT) 7 Punkte erzielen.
Die Jets setzten in der zweiten Halbzeit erstmals Backup Quarterback Lenny Schild ein, der einen präsenten Eindruck hinterliess. Allerdings landete ein misslungener Passversuch in den Händen eines Luzerners, so dass die Bieler Defense erneut aufs Feld musste. Diese konnte nach drei Versuchen der Lions und dem anschliessenden Punt den Ballbesitz wieder an die Bieler Offense übergeben. Runningback Ryan Borgeraud gelang dabei ein schöner Lauf über 38 Yards, der die Bieler zum ersten Mal in die Nähe der Luzerner Endzone brachte. Da die Luzerner keinen weiteren Raumgewinn zuliessen, entschied man sich für ein Field Goal. Dies gelang Place Kicker Adrian Saliu souverän und er erzielte mit seinem 45 Yard Kick die ersten Punkte für die Bieler – Zwischenstand 10:03.
Gleich im nächsten Angriff der Lions konnte der Luzerner Quarterback den Ball nach dem ersten Snap nicht kontrollieren und Middle Linebacker Omar Khayal eroberte das Angriffsrecht zurück. Damit hatten die Jets an der gegnerischen 23-Yard-Linie die Chance zum Ausgleich. Die Bieler Offense versuchte es mit Läufen, aber auch durch die Luft und sie klopften an der 5-Yard-Linie der Luzerner Endzone an. Leider fand keiner der geworfenen Pässe einen Bieler Receiver und so ging das Angriffsrecht ohne Bieler Punkte an die Lions zurück.
Erneut war es die Bieler Defense, die der Offense eine weitere Möglichkeit zum Ausgleich bot. Cornerback Manuel Flühmann fing einen der Pässe ab und man versuchte nun im vermeintlich letzten Drive die erlösenden Punkte zu erzielen. Noch einmal schaffte man es bis in die Red Zone der Luzerner, doch der vierte Versuch und die wenigen zu überwindenden „Inches“ konnten knapp nicht bewältigt werden. Damit war der Ball wieder in den Händen der Luzerner, die das umkämpfte Spiel kontrolliert zu Ende spielten – Endstand 10:03.
Das verletzungsbedingte Rumpfteam der Bienna Jets hatte über das ganze Spiel viel Herz und Einsatz gezeigt. Vor allem defensiv konnte man mit den drei Turnovers zeigen, welches Potential in dieser Verteidigung steckt. Offensiv waren vor allem im Laufspiel gute Ansätze erkennbar. Das Unvermögen wichtige Punkte zu erzielen, welches sich durch die ganze Saison zog, konnte jedoch auch im letzten Spiel nicht abgelegt werden.